Rocco Siffredi
Lexikon
Rocco Siffredi (* 4. Mai 1964 als Rocco Antonio Tano in Ortona) ist ein italienischer Pornodarsteller sowie Produzent und Regisseur von Pornofilmen.
Siffredi hat seinen Künstlernamen nach der Figur Roch Siffredi, verkörpert von Alain Delon in dem Film Borsalino aus dem Jahr 1970, gewählt. Zehn Jahre zuvor hatte Delon den jungen Rocco in Rocco und seine Brüder (1960) gespielt.
Siffredi drehte den ersten Pornofilm mit 21 Jahren. Es war seit seiner Jugend eine Art Wunschtraum für ihn, Pornodarsteller zu werden. In einem Interview sagte er, dass er es als das Paradies ansehe, für Geschlechtsverkehr auch noch bezahlt zu werden.[1] The Italian Stallion („der italienische Hengst“), so sein englischer Spitzname, drehte unter anderem regelmäßig in Ungarn, Tschechien, Russland, Spanien, Kanada und Brasilien. Seine Filme zeichnen sich durch eine Präferenz für Analsex und einen Hang zum Sadismus aus.
Die Internet Adult Film Database listet rund 640 Filme, an denen Siffredi als Darsteller beteiligt war, u. a. für die Produktionsfirmen Evil Angel, VCA, Vivid Entertainment Group, Sin City und Rosebud bzw. mit den Regisseuren John Stagliano, Paul Thomas, Joe D’Amato, Andrew Blake und John Leslie. In den 1990er Jahren drehte er Filme zusammen mit seiner Frau Rosa Caracciolo als Darstellerin, beispielsweise Marquis De Sade, Rock ’n’ Roll Rocco und The Bodyguard. Der Film Jungle Heat von Joe D’Amato aus dem Jahr 1994, auch bekannt als Tarzan X, gilt als der bekannteste Film aus dieser Zeit. Er erzählt die Geschichte von Tarzan (gespielt von Rocco) und Jane (seiner Frau Rosa). 1999 spielte er eine Nebenrolle in dem Skandalfilm Romance XXX von Catherine Breillat, der auch in deutschen Kinos zu sehen war. Einer seiner bekanntesten Filme ist The Fashionistas von John Stagliano.
Siffredi war zudem als Regisseur an der Produktion von über 300 Filmen beteiligt. Zu seinen bekannten Werken zählen die Filmreihen Rocco-Animal Trainer (31 Folgen, seit 1999) und Rocco’s True Anal Stories (24 Folgen).
Im Juni 2004 verabschiedete er sich zunächst von der Darstellerrolle in Pornofilmen. Er konzentrierte sich fortan auf Regie und Produktion. Nach fünfjähriger Pause als Darsteller kehrte Siffredi 2009 in der eigenen Produktion Rocco is back vor die Kamera zurück. Im März 2015 verkündete er erneut seinen Abschied als Darsteller in Erwachsenenfilmen.
In seinem Heimatland Italien gilt Rocco Siffredi auch als beliebter Werbeträger, z. B. für Kartoffelchips, und nicht nur unter den Anhängern seiner Filme als mito nazionale (nationaler Mythos).
Erst 2017 erklärte Rocco Siffredi in der Öffentlichkeit, bisexuell zu sein und auch mit Männern Sex zu haben: „Ich habe alles gef…, Männer, Frauen, Transen.“ Die Zukunft werde zeigen, dass der Machismo vorbei sei und immer mehr Menschen allsexuell werden, so Siffredi in der Erklärung zu seiner Bisexualität.
Siffredi ist seit 1991 mit Rosa Caracciolo verheiratet und hat mit ihr zwei Söhne. Er lebt mit seiner Familie in einem Budapester Vorort. Er spricht neben seiner Muttersprache Italienisch zudem fließend Englisch, Deutsch und Französisch.
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